Freitag, 9. Februar 2007

Soziale Netzwerke – Spielzeug oder Werkzeug?

Nach den Hypethemen CRM, Customer Relationship Management und BI, Business Intelligence und zuletzt Wissensmanagement oder KnowledgeManagement kommt nun eine neue Herausforderung auf uns zu, die allerdings bereits ganz andere Akzeptanzquoten gezeigt hat.
Technorati Profile
Sozial Netze oder Netzwerke, das sind die Verbindungen zu Menschen, die unser tägliches Leben prägen. Dabei gibt es die folgenden drei Klassifizierungen zu beachten.


[ Communication ] 1.) mit wem kommuniziere ich
[ Advice ] 2.) von welchen Kontakten erhalte ich Hilfe
[ Trust ] 3.) welchen meiner Kontakte vertraue ich

Jeder Mensch unterhält Netzwerke. Ein Netz von Familie, Freunden und im Business. Man fand nun nicht erst gestern heraus, dass die persönliche Vernetzung ein Hinweis zum Erfolg und der gesellschaftlichen Akzeptanz eines Mitarbeiters ist, daher wurde in großen Firmen schon seit jeher propagiert: Schaffen Sie sich ein eigenes Netzwerk!

Organigramme und Dienstvorschriften sind für die Kommunikation innerhalb einer Firma zwar nötig aber können den internen Kommunikationsfluss nur geringfügig beeinflussen. Die Stabilität einer Organisation ergibt sich allein aus den vielen persönlichen Netzwerken, die sich zu einem Cluster zusammensetzen.




Bei der Social Network Analysis (Analyse von sozialen Netzwerken) wurde in der jüngsten Vergangenheit realisiert, dass das Kommunikationsverhalten von Mitarbeitern analog ihres Status im Netzwerk und ihrer Bedeutung innerhalb der Firma ist. Firmen, die sich dieser Aufgabe stellen, werden enorme Informationen über ihre tatsächlichen Stärken und Schwächen erhalten und sind in der Lage Schwachstellen zu lokalisieren und zu lösen.
Es existieren häufig so genannte Kommunikations – Hubs (Verteiler), die für die Organisation und das eigentliche Geschäft viel wichtiger sind, als dedizierte Chefs im Organigramm. Diese können mitunter sogar so genannte Informationsinseln darstellen mit den wenigsten Netzwerkverbindungen überhaupt.

So nützlich diese sozialen Netzwerke auch sein mögen, die wenigsten Firmen nutzen sie aktiv und stellen dafür sogar eine Software bereit.

Ganz anders in der freien Wirtschaft im Internet, dort gibt es z.Zt. einen Run auf die Freundesnetzwerke und virtuellen Gemeinden. Ob es nun der Tausch von Videos und deren Bewertung ist, oder ob es sich um Bilder oder Bookmarks handelt. Soziale Netzwerke schießen wie Pilze aus dem Boden. Ganz vorne weg mySpace mit seinen 120 Mio Nutzern, für die erst 2005 Rupert Murdoch 580 Mio US-Dollar hinblätterte. Für was haben sich da bestimmt viele gefragt, aber seitdem Google für die kommerzielle Nutzung der internen Seiten mit Google Ads für 3 Jahre 900 Mio Dollar geboten hat, sind auch diese Stimmen verstummt.
Der Hype ist ungebrochen und die Akzeptanz der Nutzer scheint weiterhin groß, da auch Facebook, eine Studenten-Community sich explosionsartigem Zuspruch erfreut. Manche Teilnehmer outen sich derart mit ihren Beiträgen, dass es in manchen Fällen durchaus auch zivilrechtliche Konsequenzen hat. Die Begeisterung macht’s möglich.

Kaum wird aber zu viel Kontrolle eingeführt oder das Management der Community benimmt sich wie eine staatliche Behörde, kommt Missmut auf.

Nicht jedes soziale Netzwerk ist auch unweigerlich ein authentisches Netzwerk. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Masse scheint noch an die Anonymität im Internet zu glauben und verbirgt sich lieber hinter irrelevanten Nicknames obgleich jedes Portal anhand der IP Adresse und der Anmelde eMail in 95% der Fälle die Identität des Mitglieds über die ISPs (Internet Zugänge) die Identität erfragen könnte. Zudem hat ein anonymes Netzwerk oft mit Denunzierungen und fragwürdigen Inhalten zu kämpfen.

Nachdem es sich zeigt, dass man im Internet Geld verdienen kann, klassisch durch a.) Affilate Programme b.) Werbe Ads und c.) durch Mitglieder Beiträge, kommt es unweigerlich zur Trendwende, wo Anwender und Forenmanager bemerken, dass sie als kostenlose Kontenterbringer ausgenutzt werden. Mitverdienstmodelle werden die 2. Ausbaustufe der sozialen Netzwerke im Internet bestimmen.

Für Unternehmen heißt es, den positiven Schwung in die eigene Firma und den Kundenkreis mitzunehmen und ein eigenes Netzwerk auf Basis von Beratungsleistungen und gutem Informationsfluss anzubieten. Ähnlich einem CRM System wird das aber jede Firma selbst betreiben müssen, wenn sie sich nicht der Industriespionage aussetzen möchte. Welche Web-Technik sich hier allerdings eignet steht auf einem ganz anderen Blatt.


Mittwoch, 24. Januar 2007

CRM - Finden statt Suchen

Ein Spruch, der schon seit Jahren immer wieder durch die einschlägigen Gazetten der IT Welt geistert und das Ende eines langen Prozesses verheißt.

Suchen bedeutet, unseren Wunsch in Worte zu kleiden, um ihn sodann an eine höhere Instanz weiterzuleiten. Ob es sich nun um das Orakle von Delphi handelt, das in der Antike oft bemüht wurde oder um eine kompetente Person oder etwa um eine Software bzw. einen Roboter ist zunächst gleich. Wichtig ist, ob diese Instanz unseren Wunsch richtig interpretiert und versteht, was wir meinen.

Erst wenn die Suche hinreichend präzisiert wurde ist ein Finden *einer Lösung* überhaupt möglich.

Warum ist aber diese Thematik im Bereich CRM so wichtig, ja sogar unverzichtbar?

Ganz einfach, CRM ist Beziehungsgeschäft und läuft daher zu einem sehr hohen Prozentsatz emotional ab. Beziehungen sind persönlich und interdisziplinär und (!) Beziehungen leben durch Kommunikation! Wer sich nicht richtig mitteilt wird falsch oder eben gar nicht verstanden.

Nehmen wir ein kleines Beispiel und stellen einen Vorgang aus dem täglichen Leben einem modernen Vorgang im Internet gegenüber.


Aus dem Leben Aus dem virtuellen Leben

"K=Kunde ; V=Verkäufer"

K: Guten Tag _______________________________www.google.de

V: Guten Tag _______________________________Google Deutschland

V: Was darf’s denn sein? ______________________Bitte Suche eingeben

K: Ich hätte gerne eine Batterie. _______________Batterie

V: Was für eine Batterie soll es denn sein? _______2.230.000 Dokumente

K: So kleine Mignon Zellen _____________________Batterie Mignon

V: …die AA oder AAA ? ________________________232.000 Dokumente

K: ???? _____________________________________???

V: Für welches Gerät

K: meinen Gameboy __________________________Batterie Mignon Gameboy

V: welche Marke? ____________________________887 Dokumente gefunden

K: Nintendo _________________________________Batterie Mignon Gameboy Shop

V: Ok, das sind die normalen AA Mignonzellen. ____563 Dokumente

V: Sehr leistungsfähige, normale oder Akkus?

K: Leistungsfähige!



Im täglichen Leben sind wir gewohnt, dass es einen Prozess der Präzisierung gibt, der es uns ermöglicht im Dialog, den eigenen Wunsch als „(Ich) Suche“ zu definieren.

Der Kunde muss auch schon sagen, was er/sie will!

In der virtuellen Welt im Internet gibt es einzelne Versuche mit „meinten Sie.. ?“ eventuellen Tippfehlern zu begegnen aber es existieren vereinzelt auch schon Technologien, die versuchen, das Umfeld der Suchanfrage (hier: Batterie) darzustellen.

Eine Suchanfrage „Batterie“ würde z.B. Beziehungen zu folgenden Begriffen assoziieren: „Mignon; AAA; Monozell; Babyzell; Bleiakku; Ni-Cd; Ni-Mh; Batteriefach“ usw.

Schwieriger würde es, wenn die Suchanfrage in Folge von Tippfehlern gar nicht erst verstanden würde, wie z.B. bei Baterie (Bakterie oder Batterie ?) Jnopfzele statt Knopfzelle oder sogar phonetisch völlig abwegigen Varianten. Da muss dann erst einmal ein fehlertoleranter, phonetischer Tippfehler-Bereiniger ans Werk.

Da CRM in unserer Zeit das geschickte Zusammenspiel von Persönlichkeit, Dialog und Technologie erfordert, müssen wir daran arbeiten, dass alle Prozesse zusammenwachsen und dass die Integration in unser tägliches Umfeld nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt. Dementsprechend müssen wir die vorhanden Technologien vernetzen, um uns und unsere Kunden zu vernetzen - um die Ausfallquote in nicht eindeutiger Kommunikation immer weiter zurück zu drängen..

Klassisches Beziehungsmanagement lebt davon, Missverständnisse auf ein Minimum zu reduzieren und alle Formen der Kommunikation (Sprache, Mimik, Gestik, Schrift, Bild) zu nutzen, um das Miteinander vom Suche-Niveau auf das Finde-Niveau zu heben.
Ergo –beinhaltet Finden einen intelligenten Schritt – nämlich verstehen ! – und verstanden werden, wollen wir alle – egal in welcher Funktion (Verkäufer oder Kunde) wir uns zur Zeit befinden.

Finden wir den Partner unseres Lebens, wenn wir die Grundlagen der Suche nicht verstanden haben? Das wäre Zufall!
Für eine effiziente Suche müssen wir uns in die Rolle des Finders bzw. Problemlösers hineindenken und ihm/ihr unser Anliegen klar machen.
Was ist CRM anderes?

CRM bedeutet also primär, sich in den Gegenüber hineinzudenken, seine Suche (Frage) zu verstehen und seine Situation und nicht nur die Verwaltung dieser Abhängigkeiten möglichst effektiv abzubilden.

Für unsere viel gepriesene Software Technologie und die vielen CRM Speziallösungen und deren Protagonisten ist es an der Zeit intelligentere Systeme als den bisher bekannten Verwaltungsansatz zu konzipieren. Allein durch den Einsatz einer modernen „assoziativen Suche“ innerhalb einer traditionellen CRM Software werden allen Mitarbeitern die Schuppen von den Augen fallen, wenn sie plötzlich finden, was sie nie zu suchen wagten.


Interessante Menschen finden Sie auf www.beonit.com

Wenn Sie einen Idee für ein eigenes Portal haben, würden wir uns freuen, von Ihnen zu hören!

info (at) beonit.com